Bedeutung der Davul in Europa

Die Davul ist ein beidseitig bespannter Zylinder. Der Durchmesser ist dabei immer deutlich grösser als die Länge des Zylinders. Durch ein Schnurspannsystem werden die Felle auf den Zylinder gespannt. Mit einem Gurt wird die Davul über die Schulter gehängt, so das sie aufrecht vor dem Bauch liegt. Dadurch können beide Seiten bespielt werden. Die eine Seite wird mit einem dicken Holzschlägel für den Bass gespielt, die andere Seite mit einer Rute regelrecht gepeitscht.
Diese Aussergewöhnliche Art eine Trommel zu tragen und zu spielen beeindruckte im 17. Jh. als Janitscharentruppen, türkische Elitesoldaten und ihre Militärkapellen nach Österreich und durch Europa marschierten. Der Klang der Davul, begleitet von Becken und Triangel erweckte dabei einen sehr exotischen Eindruck.
Je populärer Janitscharenkapellen an europäischen Fürstenhöfen wurden, desto öfter wurde die Basstrommel auch im Orchester eingesetzt. Gerade um orientalisches Flair zu schaffen wie in Mozarts „Entführung aus dem Serail“ oder auch in Haydns Militärsymphonie.
Anfang des 19. Jh. wurde die „grosse Trommel“ dann auch mit weichem Schlägel geschlagen und 100 Jahre später wurde sie zum festen Bestandteil des Schlagzeugs im Jazz. Jetzt wird die Trommel mit einem Fußpedal geschlagen. Dadurch wird die Trommel stationär, kann aber auch gleichzeitig mit weiteren Trommeln gespielt werden.
Trotz dieser Entwicklung der Davul zu Orchester oder Jazz Instrument wird die Davul auch immer noch traditionell gespielt. Selbstverständlich auf türkischen Hochzeiten zusammen mit der Zurna. Aber auch in der Marschmusik, im Folk und auf Mittelaltermärkten. Dann zusammen mit Schalmeien und Dudelsäcken.

Davul historisch

Davul und mehr

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